LIFO-Lebensorientierung - ein Nuancenspiel
Eine einfache Analyse zur Selbstüberprüfung und Ausbalancierung bietet die Methode LIFO. Es zeigt Tendenzen auf, die man sehr leicht im Alltag erkennen kann. Jeder Mensch hat nach dieser Theorie alle vier Aspekte. Ich habe diverse Workshops durchgeführt in Gruppen und es entspricht meiner Erfahrung. Aber ein Aspekt ist meist in Kombination mit einem weiteren Aspekt vorherrschend. Außerdem kommt es bei der Auswertung auch darauf an, in welcher Rolle man die Auswertung betrachtet, z.B. als Privatperson im Alltag oder im Beruf z.B. in einer Führungsrolle. Je nach Rolle können sich die Verhaltensweisen anders zeigen.
Das Potenzial wird hier jeweils mit dem Begriff in der Mitte beschrieben und an den äußeren Rändern sind die mögliche Übertreibungen genannt. In jedem Aspekt liegt also das Potenzial, dass man bewusster wird für Übertreibungen, oft aus Gewohnheit und unbewusst.
Unterscheidung der Bewusstseinsqualitäten durch Wahrnehmungs-Vertiefung
1. Beispiel - bewahrend/festhaltend
Hinter dem Aspekt 'bewahrend' verbirgt sich meist stark die Suche nach Sicherheit zu wollen bzw. zu müssen. Sicherheit hat auch immer etwas damit zu tun, dass Erfahrungen geprägt haben, dass Grenzen nicht gewahrt wurden. Sicherheit ist ein Grundbedürfnis für uns Menschen und insofern ganz legitim. Aber wenn man sich in Situationen in Beziehungen zu anderen als Lebensgefühl übertrieben 'unsicher' fühlt, weil destruktive Erfahrungen im Leben nicht verarbeitet wurden, dann kann dieses Gefühl der 'Unsicherheit' dazu führen, dass man übertrieben an etwas festhält, was eine 'scheinbare' Sicherheit verspricht.
2. Beispiel - unterstützend/hergebend
Beim Aspekt 'Unterstützend' kann sich eine übertriebene Suche nach Anerkennung verbergen, deshalb wahrt man die eigenen Grenzen nicht (übertrieben hergebend).
Gerade in Stresssituationen zeigen sich Übertreibungen meist sehr deutlich. Diese Methode kann zur Selbstüberprüfung oder auch im Zusammenwirken in Teams, Gruppen oder auch Paaren genutzt werden, um sowohl mehr Verständnis für das eigene volle Potenzial zu entwickeln, als auch das der anderen. Und es ermöglicht auch, die eigenen Grenzen mehr zu wahren. Im ausbalancierten Umgang damit kann es sich zu einem gegenseitigen Geben- und Nehmensprozess innerhalb einer Gruppe entfalten, was zur gemeinsamen Entwicklung führt und Innovationen jedweder Art und notwendige Veränderungsprozesse fördert. Es ist ein Nuancen-Spiel.
Als Selbstexperiment herausfinden, welches tiefere Grund-Bedürfnis steckt eigentlich dahinter
Als Selbstexperiment (ohne Auswertung) empfehle ich - sich Situationen zu vergegenwärtigen, die immer wieder 'unrund' laufen in Beziehungen zu anderen. Um dann zu schauen, welche Übertreibung zeigt sich möglicherweise immer wieder. Um dann zu klären, welches tiefere Bedürfnis steckt wirklich dahinter. Und es sich ehrlich anzuschauen, um die Kompensation langsam aufzugeben, die das Leben und die Lebendigkeit beeinträchtigen.
Und als Methoden oder Übungen empfehle ich die Sedona-Methode zum Loslassen von mentalen und emotionalen Mustern. Denn egal welcher Aspekt übertrieben wird, es hat immer etwas damit zu tun, dass man an irgendeiner Vorstellung und Idee, wie man zu sein hat, festhält.