Beispiele - aus welcher Position bewertet man die Situationen

  • Beziehungen: Wenn in Beziehungen immer wiederholende Konflikte auftreten und im Ping-Pong-Spiel feststeckt, dann ist es meistens ein Signal dafür, dass man mental an etwas festhält um Gefühle oder Emotionen (meist unangenehme) zu unterdrücken.  Diese Re-Aktionsmuster führen dazu, dass man im 'Problem-Lösungs-Suche-Kreisen' steckenbleibt. Sich dessen bewusster zu werden, ist schon ein wesentlicher Schritt, um dem ansonsten zermürbenden Ping-Pong-Spiel ein Schnippchen zu schlagen.

  • Schuld vs. Selbst-Verantwortung: Für Menschen, die regelmäßig konfrontiert werden mit Schuldgefühlen, ohne genau zu wissen wofür. Unklare Schuldgefühle, schlechtes Gewissen und Schamgefühle können genau davon abhalten, mit sich auf einer tieferen Ebene in Kontakt zu kommen. Wie will man Selbst-Verantwortung wirklich verstehen, wenn die Basis von BeWERTungen auf eine  begrenzten Selbst-Bild basiert, dass sich vom Großen und Ganzen getrennt fühlt.

  • Verwaltungsapparat: Ich war viele Jahre in einer großen Organisation beschäftigt, verbunden mit permanenten Veränderungen innerhalb der Organisation. Das war die Einstiegsvoraussetzung und damit war für mich auch ein gewisser Reiz verbunden. Hier ging es immer um Veränderungen die vom Außen vorgegeben waren und es bedeutete im gleichen Atemzug, dass man selber damit umgehen musste. Als ich dann viele, viele Jahre später herausfand, dass permanenter Wandel ein wesentlicher Bestandteil meiner übergeordneten Lebensaufgabe war, konnte ich es sofort einordnen.
    Ich mochte nie zu viel Bürokratie und das war nicht immer nur zur Freude meines Umfeldes und gleichzeitig war es aber genau das, was mich immer irgendwie antrieb. Dabei machte ich häufiger die Erfahrung - dass ich zwischen allen Stühlen saß, denn ich 'musste' immer etwas verbessern. Und ich war oft in Rollen, um zu verbinden, wenn z.B. Konflikte zwischen Gruppen oder Hierarchien vorhanden waren.
    Was mir damals nicht bewusst war und erst viel später herausfand - es ist für mich genau so angelegt. Und es steckte so manche Lernlektion für mich dahinter.

    Sobald mehrere Menschen zusammenkommen, ob in einer großen oder kleinen Organisation, benötigt man eine gewisse Struktur, um sich irgendwie abstimmen zu können. Und um so mehr man in der Lage ist, dass tatsächliche tiefere Potenzial in sich zuzulassen, um so größer die Chance eines sehr effektiven Zusammenwirkens, was allen zu Gute kommen kann. Ich habe es auch bei mir selber, dass Loslassen sehr viel Angst machen kann - weil man oft nicht weiß, was kommt danach. Aber eine scheinbare Sicherheit in zu viel Regelungen ist überhaupt kein guter Ratgeber. Diese Suche verbirgt die Tendenz, dass man sich hinter viel zu viel Regelungen versteckt. Es ist verschenktes Potenzial, was den Einzelnen und der Organisation oder dem Unternehmen verlorengeht. Ich habe in beide Richtungen Erfahrungen gemacht.

    Möchte man weniger Verwaltung und Enge in Strukturen, dann ist es kein eingleisiges Geschäft. Es bedeutet auf der einen Seite die Stärkung des individuellen ganzheitlichen Potenzials und gleichzeitig auch die Förderung der Selbst-Verantwortung der Menschen. All das kann nur funktionieren in einer Kultur des UrVertrauens, was eben nicht blindes Vertrauen und Wegschauen bedingt. Sondern ein offenes Miteinanderumgehen, auch wenn es etwas zu verbessern gilt, ohne die Menschen dabei abzuwerten.
    Es ist ein wesentliches Element einer inneren Kultur, die nicht durch Regelungen funktioniert, sondern durch eine gelebte Kultur, die ausgerichtet auf höchstmögliche Werte ist. Und das wird maßgebend bestimmt vom Vorleben der Entscheider und der Führung. Es geht dabei immer darum, das Maß zu finden. Und aus meiner Erfahrung und Sicht ist dabei eine ganzheitliche Bewertungsbrille, die auf Bewusstheits-Kompetenz setzt, die allerbeste Voraussetzung.

  • Individuelle und gesellschaftliche Werte: Ich habe beobachtet, dass die offiziellen und formulierten Werte in Gesellschaften, in der Politik oder Unternehmenskulturen durchaus auf einem ganzheitlichen Verständnis basieren, z.B. in Unternehmen: kooperative und vertrauensvolle Zusammenarbeit, Verbindlichkeit - Commitment, dem Kunden dienen, Mitarbeiterorientierung, Empowerment, Gleichbe-rechtigung ...  Diese Worte haben eine bestimmte Anziehungskraft und man kann verständlicherweise wenig dagegen einwenden. Allerdings ist meine Erfahrung, dass jede/r etwas anderes darunter verstehen kann. Und dafür gibt es eine wesentliche Ursache.

    Viele Missverständnisse und Fehlinterpretationen können deshalb auftreten, weil die Verkörperung und der Kontakt zu tieferen Bewusstseins-Ebenen (Gleichgewicht 'Körper-Seele-Geist') fehlt, sowohl auf der empfangenden als auch auf der sendenden Seite der Botschaften. Dann interpretiert und leitet man möglicherweise daraus Bewertungen und Handlungsoptionen innerhalb des 'Problem-Lösungs-Denkens' ab. Und bleibt in einem Wust an Konzepten und Regelungsversuchen stecken. Manche Menschen spüren allerdings sehr genau, wenn die Kultur 'nicht wirklich gelebt wird', wenn es nur ein 'äußeres' Etikett ist. Wenn es nur äußere Etikettierungen und schöne Worte sind, dann sind diese Werte eher hemmend, weil es zu vielen Irritationen und Missverständnissen kommen kann. Kann das funktionieren?
  • Körperliche Symptome: Spürt man körperliche Symptome, dann kann sich z.B. dahinter verbergen, dass bestimmte Gefühle in früherer Zeit unterdrückt werden (mussten) und später nicht 'gelöst' worden sind. Es zeigt sich aus meiner Erfahrung aus einer mangelnden Balance von Yin und Yang. Oder auch, dass man einfach Falsches über die Funktionsweise des Körpers denkt. Auch hier kann eine Überprüfung wichtig sein, indem man herausfindet, woran man möglicherweise festhält?

  • Energetische Blockaden lösen: Heute gibt es viele wunderbare Hilfsmittel, um energetische Blockaden zu lösen. Und es hat immer Auswirkungen auf das gesamte Körper-Seele-Geist-System. Wenn aber das Denken über sich, andere und die Welt dabei nicht mitgenommen wird, können die zuvor gelösten Blockaden an anderer Stelle wiederum Blockaden aufbauen.  Von daher ist es wichtig, ein Verständnis für ganzheitliche Zusammenhänge zu entwickeln, statt im begrenzten 'Ursache-Wirkungs-Denken' steckenzubleiben.

  • Einordnen von Methoden und Werkzeugen: Z.B. Welche Bewusstseinsqualität wird von Chat GPT genährt? Und was kann Chat-GPT nicht leisten? Chat-GPT stellt keine Fragen, sondern gibt Antworten auf unsere Fragen. Die Antworten kommen immer an die Grenzen der Qualität, wie die Fragen gestellt werden. Die Fragen geben also den Korridor vor, in welcher Bewusstseinsweite und -Tiefe man Antworten erhält.
  • Spirituelle Begriffe: Das heutige Angebot im Bereich Persönlichkeitsentfaltung, NewAge, Selbsthilfeangebote, Spirituelle Lehren  sind meist durchsetzt mit spirituellen Begriffen, die ursächlich eher der Seelen- oder der geistigen Ebene entspringen. Je nachdem, welchem Mund und welcher Feder diese Lehren und dieses Wissen entspringt. Es geht um die Frage, ob das ganzheitliche Wahrnehmungs-Bewusstsein entsprechend dafür sensibilisiert ist? Denn nirgends habe ich so viel Möglichkeiten der Missverständnisse und Fehlinterpretationen entdeckt, als in psycho-spirituellen Konzepten.

  • Liebe: Liest man lyrische, philosophische oder geistige Texte - ist häufiger mit Liebe etwas viel Umfassenderes gemeint, was die partnerschaftliche Liebe mit einschließt, aber unfassbar  größer ist.  Der große unsichtbare Antreiber im Hintergrund ist allumfassende 'LIEBE'. Sie führt uns ohne wenn und aber in zuweilen herausfordernden Beziehungen. Das geschieht alles nur - um DAS zu erkennen, wer und wie wir wirklich sind.